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Eine Urtikaria wird auch als Nesselsucht bezeichnet. Bei dieser Hautkrankheit entstehen Quaddeln auf der Haut, die mit Juckreiz einhergehen.
Urtikaria

Was ist eine Urtikaria?

Wenn sich auf der Haut Quaddeln mit starkem Juckreiz bilden, dann kann eine Urtikaria vorliegen, auch Nesselsucht, Nesselfieber oder Quaddelsucht genannt. Die Quaddeln entstehen dadurch, dass sich Wasser ansammelt, wobei diese Ansammlungen scharf abgegrenzt sind. Quaddeln befinden sich an der Oberfläche der Haut und können an verschiedenen Körperstellen auftreten.

Es gibt verschiedene Formen der Urtikaria, wobei sich bei fast allen (außer der Urticaria factitia) zusätzlich noch Angioödeme bilden können. Ein Angioödem ist eine Schwellung in den tieferen Schichten der Haut und der Unterhaut. Oft entstehen bei einer Urtikaria Quaddeln und Angioödeme gleichzeitig, seltener sind Angioödeme ohne Quaddeln. Ein Angioödem ohne Quaddeln kann z. B. eine Nebenwirkung von ACE-Hemmern sein. Seltener tritt das Angioödem als Erbkrankheit auf (hereditäres Angioödem). Wenn ein Angioödem an den Schleimhäuten auftritt, bezeichnet man dies oft auch als Quincke-Ödem, nach dem Arzt, der diese Krankheit als Erster beschrieben hat.

Die Ursachen und Formen einer Urtikaria sind vielfältig. Die Hautveränderungen können den ganzen Körper befallen oder nur einen Teil. Außerdem kann eine Urtikaria auf bestimmte Reize zurückgehen (z. B. Licht oder Kälte), dann spricht man von einer induzierbaren Urtikaria. Sie kann auch auch ohne physikalische Auslöser entstehen. Wenn die Symptome einer Urtikaria sehr plötzlich und ohne klare Ursache auftreten, bezeichnet man diese Urtikariaform als spontane Urtikaria. Bleiben die Symptome auf der Haut länger als sechs Wochen bestehen, spricht man von einer chronischen spontanten Urtikaria. Verschwinden die Symptome nach kurzer Zeit wieder liegt eine akute spontane Urtikaria vor.

urtikariaDer Name Urtikaria (Nesselsucht) leitet sich von der lateinischen Bezeichnung für Brennnessel ab, denn bei einer Urtikaria sieht die Haut meist so aus, als sei sie mit einer Brennnessel in Berührung gekommen. Sind die Auslöser für die Nesselsucht bekannt, sollten diese von den Betroffenen möglichst gemieden werden. Um mögliche Auslöser einer indizierbaren Urtikaria zu ermitteln, kann ein Beschwerdetagebuch hilfreich sein. In ein Beschwerdetagebuch können Betroffene eintragen, wann und wie stark sich die Hautveränderungen zeigen. Auf diese Weise lassen sich gegebenenfalls Zusammenhänge zwischen dem Auftreten der Beschwerden und einem möglichen Auslöser erkennen. Zeigen sich die Hautveränderungen z. B. verstärkt bei Kälte kann es sich um eine Kälteurtikaria handeln.

Zur Therapie einer Urtikaria können darüber hinaus Medikamente wie z. B. Antihistaminika eingesetzt werden. Antihistaminika unterdrücken die Wirkung von Histamin im Körper und können so den für eine Urtikaria typischen Juckreiz und die Bildung von Quaddeln mindern. Eine medikamentöse Behandlung mit Antihistaminika dient somit ausschließlich einer Linderung der Symptome einer Nesselsucht.

Epidemiologie der Urtikaria

Die Urtikaria zählt zu den häufigsten Krankheiten der Haut. Etwa 25 Prozent aller Menschen erkrankt einmal im Leben an einer Nesselsucht. Mal zeigt sich die Urtikaria mit, mal ohne Angioödem. Häufig tritt die akute Form der Urtikaria auf, die meist unkompliziert verläuft und einige Tage oder Wochen andauert. Wenn eine Nesselsucht aber über Monate andauert, also eine chronische Form der Urtikaria vorliegt, ist sie meist wesentlich schwerer zu therapieren und kann eine große Belastung für den Betroffenen darstellen. Rund 1,3 Prozent der Europäer leiden an einer chronischen Urtikaria. Manche Menschen sind für Jahre von einer Urtikaria betroffen.

Eine Urtikaria kann in jedem Lebensalter entstehen; meist sind aber Menschen zwischen dem 30. und 50. Lebensjahr betroffen. Ein erstmaliges Auftreten von Nesselsucht nach dem 70. Lebensjahr ist äußerst selten. Auch bei Säuglingen kann es zu einer Nesselsucht kommen, diese dauert aber in der Regel nur einige Tage.

Warum sind Frauen häufiger von einer Urtikaria betroffen?

In Studien hat sich herausgestellt, dass Frauen in der Regel häufiger unter einer Urtikaria leiden als Männer. Dies gilt besonders für die chronische Form der Urtikaria. Frauen haben eventuell nach der Pubertät eine höhere Wahrscheinlichkeit, an einer chronischen Nesselsucht zu erkranken. Es ist aber auch möglich, dass Frauen eher bereit sind, zum Arzt zu gehen und die Erkrankung daher bei ihnen häufiger diagnostiziert wird. Darüber hinaus gibt es Vermutungen darüber, dass die chronische Form der Urtikaria bei Frauen länger andauert oder schwerer verläuft. Männer haben in der Regel häufiger eine physikalische Urtikaria, bei der die Ursache z. B. Druck, Kälte oder Licht ist. Die ungleichmäßige Verteilung gilt nicht für Kinder: Jungen und Mädchen erkranken etwa gleich oft an einer Urtikaria.

Fedor Singer

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